Grossglockner Trail
erstellt am 01.08.2024 von Markus Hengstberger
Grossglockner Trail 2024 – 57km/3500Hm
Bereits am Freitag in der Früh war das erste Rennen mit der kürzesten Distanz von 35km. Bei den Herren gewann kein geringerer als Hannes Namberger (deutsches Aushängeschild der Ultraläufer). Um 22 Uhr machten sich die Helden der 110 km /6500Hm Distanz auf dem Weg um einmal um den Großglockner zu laufen.
Ich wählte die gemäßigte Distanz von 57 km und 3500 Hm, die wir am Samstag um halb acht von Kals aus, starteten. Das Motto war „einmal über den Alpenhauptkamm“, das nahmen sich 400 Athleten voll und ganz zu Herzen und starteten bei herrlichstem Sommerwetter los.
So spulten wir die ersten 1300 Hm schnell herunter und erreichten die erste Labe auf der Glorer Hütte. Auf Singletrails und technisch, anspruchsvollen Downhills liefen wir weiter bis zum Glocknerhaus und querten dabei auch die Glockner Hochalpenstraße. Nun kam der anspruchsvollste Teil, der Untergrund war herausfordernd und zu guter letzte musste man nach der Pfandlscharte ein steiles Schneefeld, welches mit Seilen gesichert war absteigen. Die Bergrettung hatte hier alle Hände voll zu tun, da immer wieder Läufern am harten Schneefeld ausrutschen und unkontrolliert den Berg hinunterrutschten!
Nach den ersten 20 km und 2500hm, folgten dann erstmals die nächsten schnellen 20km. Größtenteils bergab oder flach liefen wir so zw. 4:55 und 5:30 pro Kilometer das Tal hinaus. Bei Kilometer 42, wo auch die letzte Labe war, merkte ich, dass möglicherweise das Tempo doch etwas zu schnell war und die Temperaturen schossen ebenfalls nach oben. In der sengenden Hitze spürte ich wie ich jede Minute mehr an Kraft einbüßte, bis zu dem Moment wo ich nicht mehr wusste was ich machen soll. Meine Gedanken waren dann: „Runter ins Tal war es mittlerweile genauso weit wie Richtung Ziel und finishen wäre schon super, aber ich möchte noch gesund ankommen und dafür steht sich das Rennen nicht?!“ Weitergetragen mit den Zweifeln in mir, stoppte ich bei jeder Wasserquelle und versuchte meinen Körper irgendwie abzukühlen, bis zu dem Moment, wo ich aus Verzweiflung in eine bewirtschaftete Alm ging, mir einen Radler kaufte und in Ruhe über mein weiteres Vorgehen nachdachte. In der Hütte angekommen war bereits ein tschechischer Läufer, der schon beim Bier saß, dem es ähnlich erging. Schlussendlich entschied ich mich fürs weiterlaufen.
Nachdem der Sieger, Ehrenthaler Patrick mit 6:13:58,3 als erster das Ziel erreichte, lief ich, frisch gestärkt für die letzten 9km und 400 Hm Richtung Ziel und kam überglücklich nach 10.07:10,7 in den Armen meiner Frau an!