DUBLIN MARATHON

erstellt am 01.11.2018 von

Als im Frühjahr meine Tochter beschloss, ein Auslandssemester am Trinity College zu absolvieren, war ein Besuch natürlich geplant. Das verlängerte Wochenende mit dem Nationalfeiertag und den Herbstferien des Gymnasium bot sich super an, dass an diesem Sonntag zufälligerweise der Marathon auch war, musste ich verbinden. Anmeldung im Mai um einen der 20.000 Startplätze zu ergattern. Immerhin der 4. größte Marathon Europas nach Paris, London und Berlin - nur Marathon, keine Rahmenbewerbe.

Trainingsplan wie immer ein 12 Wochenplan von Steffny, der was nach dem Sturz beim RM Gmünd schon nur mal 11 Wochen dauerte. Nach dem guten HM in der Wachau folgten nochmal 11/2 WO Pause wegen einer Verkühlung, 5 lange Läufe zw. 28km und 33,5km sollten reichen. Zielzeit war 3:50Std - wie bei der Anmeldung bekanntgegeben. Nachdem die letzten 2 Marathons mit Ziel sub 3:45 wegen zu schnellen Beginn immer daneben gingen, wollte ich den 3:50 Pacemaker nicht von der Stelle weichen.

Abflug Freitag früh von Bratislava mit Ryanair (super Beginn: Planquadrat Mold All Inklusive um 2:15 und ja das Radar in Seitzersdorf ist auch schon ein "Neues"). Anschließend mit dem Taxi ins Stadtzentrum und eingecheckt. Treffen mit Kerstin und rein in die Innenstadt - Uni, Book of Kells, anschließend bin ich zur Marathon EXPO gefahren. Die Messe nichts berauschendes, aber rasche Abwicklung, Startnummer - Sackerl inkl. Haube und sonstigen Goodis. Zurück ins Hotel ca. 4km Fußmarsch inkl. Besichtigung des Startgeländes. Family war zwischenzeitlich an der Ostküste auf einer Klippenwanderung.

Am Samstag dann volles Programm mit Wachsmuseum, Stadtrundfahrt (wo ich erstmals Teile der Strecke sah - und zweifelte an meiner vorgenommenen Pace), danach die Botanischen Gärten und abends in das berühmte Viertel Temple Bar. Tausende Jung- und Junggebliebene waren unterwegs, viele Damen- und Männergruppen die extra nach Dublin fliegen, um Junggesellenabschied in den vielen Pubs zu feiern.

Am Sonntag um 8 Uhr machte ich mich auf dem Weg Richtung Start, (perfekte Bedingungen, im Gegensatz zu den Vortagen windstill, sonnig, ca. 8°).

ein ausgeklügeltes System in den Häuserblocks - keine Chance um irgendetwas falsch zu machen. Abgabe des Startersackerls - weiter in den richtigen Block (Siehe 1. Foto) wo alle 15min eine Welle(ca. 5000 Läufer) an die Startlinie gelassen wurde. Mit 3 Pacemaker/10min Abstände ging es auf die Strecke, ziemlich schmale Straßen durch die Innenstadt und nach KM3 dann rauf Richtung Phönix Park(die grüne Lunge Dublins mit 800 ha), ca. 9km leicht bergauf noch nicht spürbar und dann natürlich zw. km12 und km17 wieder runter - alles locker rein Richtung Brickfields Park in den äußeren Rand von Dublin, 1. HM nach Plan in 1:55 Std wurde es jetzt welliger, immer wieder beim Blick nach vorne sah man eine lange Schlange runter oder rauf laufen. Die Km Zeiten noch immer genau um die 5:25/km. Aber ich merkte schon langsam, dass ich vom 1. Pacemaker zum 3. zurückgefallen bin, und beim Anstieg bei KM27 musste ich abreißen lassen. Es waren nur ein paar Sekunden, KM28 und 29 mit 5:45/km waren auch noch ok, aber bei KM30 der Anstieg erstmals über 6:00, 31 bergab wieder drunter, folgte dann ein Stich bei 32 wo ich erstmals gehen musste. Irgendwie frustriert, waren ja zigTausende Zuschauer an der Strecke die einen wirklich frenetisch anfeuerten(kann das "well done" und "good run" nicht mehr hören), dann folgte ein harter Kampf bis KM40, und Plan B und Plan C verflogen. Die letzten 2,5km Richtung Ziel waren so viele Zuschauer, dass ich einfach so einen Trott beibehielt um mit Würde zu finishen. Na ja 4:11:52 ist eine Ewigkeit weg von meiner erhofften Zielzeit, war auch der 2. HM langsamer als Graz und Salzburg, aber nach der Ziellinie war ich trotzdem stolz auf meine Leistung. Am Rande bemerkt:

es war der 39. Dublin Marathon. Sieger Asefa Bekele in 2:13:23 dem Streckenprofil entsprechend, die irischen Meisterschaften gewann Mick Clohisey in 2:15:58 (gewann 2014 beim VCM den HM in 1:06 Std) und aus österreichischer Sicht ein toller 6. Mannschaftsplatz bei der Marathon EM der Polizei!! Mario Bauernfeind (die Insider werden in kennen) führte eine österr. Mannschaft in starken 2:29 Std an - betreut von Helmut Schmuck!

Nach der Ziellinie wieder die Top Orga: Medaille, Langarm Finishershirt!, Verpflegungssackerl - und dann über etliche Blocks rausgelotst und ca. 5km Fußmarsch ins Hotel.

nach einer Dusche wieder das Familyprogramm (Migrationsmuseum) und anschließend ein Pub mit typisch irischen Abendessen - Irish Stew mit ein paar Elektrolyhtgetränken.

Montag morgen in der irischen Tageszeitung war die komplette Ergebnisliste abgedruckt (16.300 Finisher). Abschiednehmen von Kerstin und Rückflug.

Fazit: toller Marathon, Preis(€ 70)/Leistung: super Organisation, Wahnsinnspublikum, Haube, Langarm Finishershirt etc..., aber sicher kein Marathon für Bestzeiten.

Bis zum nächsten Marathon werden keine 4 Jahre vergehen.

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